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Hintergrund – wie alles begann

Carmen Stürzel bringt die Idee aus den USA über Berlin nach Offenburg

Carmen Stürzel brachte die Idee des Vorlesens für Kinder aus den USA mit. Dort war sie Mitte der 80er Jahre für zwei Jahre als Mitglied der „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“. In Pittsburgh (Pennsylvania) lernte sie das Projekt „Beginning with Books“ kennen. Dort las eine Freundin immer einem kleinen Jungen in einer Bibliothek ehrenamtlich Geschichten vor.

1999 – Hauptpreis beim Ideenwettbewerb der Körber-Stiftung

Die Idee „Beginning with Books“ reichte sie beim „Transatlantischen Ideenwettbewerb USable“ der Hamburger Körber-Stiftung ein. Bei diesem Wettbewerb wurden gute Ideen aus den USA gesucht, die auch in Deutschland gesellschaftliche Veränderungen bewirken könnten. Mit dieser Idee erreichte Carmen Stürzel einen Hauptpreis, der mit 5.000 DM dotiert war. Dieses Geld investierte sie und entwickelte aus der amerikanischen Idee das neue Projekt „Lesewelt“.

2000 – Erste Vorlesestunde in Berlin

Die erste Vorlesestunde fand im Jahr 2000 in einer Kreuzberger Bibliothek mit drei türkischen Vorschulkindern statt. Carmen Stürzel schaffte es, viele andere Menschen in Berlin für diese Idee zu bewegen. Seitdem engagieren sich regelmäßig über hundert Freiwillige, um Kindern vorzulesen. Die Gründung des Vereins Lesewelt e.V. folgte im gleichen Jahr. Das Ziel war und ist, bei den Kindern die Freude am Lesen zu wecken.

2002 – Bundesweites Modell

Sogar über die Berliner Stadtgrenzen hinaus kam die Lesewelt-Idee gut an! Schnell gründeten sich in anderen Städten Initiativen nach dem Lesewelt-Modell wie z.B. iHamburg, München, Halle, Augsburg, Ravensburg.

Die Körber-Stiftung unterstützte das Projekt in jeder Hinsicht und hatte die Idee, ein Buch über die Vorleseinitiative auf den Weg zu bringen. Das Buch „Abenteuer Vorlesen. Ein Wegweiser für Initiativen“ erzählt die ermutigende Entstehungsgeschichte der Berliner Initiative, bietet aber auch Empfehlungen von Lese-Experten und ganz praktische Anregungen rund um den Aufbau eines eigenen Vorleseprojektes.

2003 – Kampagne „Deutschland liest vor“

Nach dem Vorbild von „Lesewelt“ will die Kampagne „Deutschland liest vor“ erreichen, dass auch andernorts möglichst viele Kinder und Jugendliche durch Vorlesen zum Lesen ermutigt werden. Carmen Stürzel war Gründungsmitglied und Geschäftsführerin der bundesweiten Kampagne. Unter der Schirmherrschaft von Doris Schröder-Köpf, wirbt der Verein dafür, dass bundesweit engagierte Menschen eigene Vorlese-Initiativen starten.

2005 – Gründung der Lesewelt Ortenau e.V.

Carmen Stürzel gründet nun auch in ihrer Heimatstadt Offenburg eine Lesewelt und baut den Verein Lesewelt Ortenau e.V. auf. Auch hier finden sich schnell viele Vorleser, Förderer und Freunde, die diese Idee zum Laufen bringen. Heute engagieren sich rund 130 Ehrenamtliche für Leseförderung von Jungen und Mädchen.

Lesewelt Ortenau e.V. organisiert jährlich rund 800 Veranstaltungen im Ortenaukreis. Carmen Stürzel ist Vorstandsvorsitzende des Vereins.